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Top-10 der transkript.de-Meldungen 2024

Ein Überblick der meistgeklickten Meldungen auf |transkript.de in diesem Jahr 2024 ergibt erneut einen klaren Sieger auf dem ersten Platz: BioNTech. Schon wie im vergangenen Jahr ist die Mainzer KI- und Biotech-Firma mit mehreren Meldungen in den Top-10 gelandet. Doch auch Novartis (Morphosys), Evotec und erstmals Miltenyi Biotec schaffen es ganz weit nach vorne.

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Über diesen ersten Platz im Jahres-Ranking der meistgeklickten Meldungen auf transkript.de wird man sich in Mainz vermutlich nicht allzu sehr freuen, auch wenn die Geschichte sich zum Besseren zu wenden scheint. Gemeint sind die Todesfälle in einer klinischen Studie des chinesischen Partners MediLink, dessen ADC-Antikörper gegen HER3 bei BioNTech so großes Interesse geweckt hatte, dass ein milliardenschwerer Deal folgte, bei dem MediLink Upfront schon einmal 70 Mio. US-Dollar erhalten hatte. Die Studie, die von der FDA wegen dreier Todesfälle vorläufig gestoppt wurde, zielte auf fortgeschrittenen oder metastasierten epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR)-mutierten nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) oder HR+/HER2-negativen Brustkrebs. Einige Monate später gab es wieder grünes Licht mit der Maßgabe, die Studienteilnehmer mit einer deutlich geringeren Dosis des Wirkstoffes zu behandeln. BioNTech führt diese klinischen Studien nicht selbst durch und würde bei weiterem Fortschritt oder gar einer Zulassung nur über die weltweiten Vermarktungsrechte außerhalb Chinas und weiterer asiatischer Länder profitieren. Doch auch mit Berichten über die eigene Krebspipeline, den deutlichen Schwenk von der Impfstofffirma zurück auf Onkologie als Kernthema sowie die Übernahme der chinesischen Biotheus erfreute sich BioNTech reger Nachfrage der transkript.de-Leser.

Beide Enden der Geschichte im Novartis-Morphosys-Deal haben es den Lesern ebenfalls angetan: Im Frühjahr war es noch der Kauf des einstigen Martinsrieder Biotechnologie-Leuchtturms durch die Schweizer Novartis AG für 2,7 Mrd. US-Dollar. Doch kürzlich mehrten sich die Anzeichen dafür, dass das Basler Pharmaunternehmen nicht mehr glücklich mit der Akquisition sein dürfte, denn Novartis-Chef Vas Narasimhan teilte mit, dass sich die Datenlage noch nicht eigne, um die erhoffte schnelle Zulassung zu erreichen und es sogar fraglich sei, ob diese noch erreicht werden könnte. Das neue Jahr soll darüber Aufschluss geben, doch die buchhalterische Abschreibung von bereits 800 Mio. US-Dollar des Deals in diesem Jahr lassen nicht mehr allzu viel Hoffnung übrig.

Eine Achterbahnfahrt führte das Hamburger Unternehmen Evotec SE in diesem Jahr auf einen Weg des Hoffens und Bangens. Zuerst verließ der langjährige Kapitän Werner Lanthaler überraschend die Brücke des Tankers in unruhiger See. Leerverkäufer machten sich am Börsenkurs zu schaffen, so dass auch regelmäßige Meilensteinzahlungen oder sonstige Fortschrittsmeldungen meist wirkungslos verpufften, obwohl der große Partner Bristol Myers Squibb sich von einer scheinbaren Untergangsstimmung überhaupt nicht anstecken ließ. Mit neuem CEO sollte der Evotec wieder auf Kurs drehen, da der Ex-McKinsey-Mann Dinge anstieß, die man bei McKinsey eben so lernt: Restrukturieren, Verschlanken, Fokussieren und die eigene Kostenstruktur in den Blick nehmen. Dieser Weg wurde eben erst begonnen, die große Aufwärtsbewegung hat sich noch nicht eingestellt, doch das tiefe Wellental scheint zumindest durchschritten zu sein.

Auch die Vogelgrippe hat es im Ranking aufs Treppchen geschafft. Die neuesten Untersuchungen, dass nur ganz wenige Mutationen fehlen würden, um den aktuellen Virusstamm zu einer wirklichen Gefahr zu machen, könnten darauf hinweisen, dass dieses Thema im neuen Jahr aktuell bleiben wird. Das Aufspüren von Polioerregern im Abwasser oder südländischen Infektionen in Berlin sprechen eher dafür, dass solche Infektionkrankheiten im Klimawandel bald häufiger zum Thema werden könnten.

Dass man nicht ununterbrochen medial präsent sein muss, sondern mit großer Zurückhaltung die richtige Dosis in Zeiten der Informationsfluten finden kann, beweist Miltenyi Biotec (Bergisch-Gladbach). Eines der seltenen Interviews mit Stefan Miltenyi findet große Aufmerksamkeit und schafft es damit genau unter die Top-10. Wer sich dabei nur versichern wollte, ob der Unternehmensgründer nicht langsam reif für die Rente ist, wird in dem Interview eines Besseren belehrt: Er plane nicht, in näherer Zukunft in den Ruhestand zu gehen, kommentierte Stefan Miltenyi die entsprechende Nachfrage.

Damit geht es mit der langjährigen Erfahrung des Gründers dort ebenso weiter wie im eigenen Hause: |transkript wird im kommenden Jahr schon 30 Jahre alt! Ebensfall kein Grund für Müdigkeit, denn in der Branche ist weiterhin viel los. Zahlreiche Herausforderungen und Themen sind noch mitten in der Bearbeitung, keine Zeit für das Loslassen. Damit schließt der Rückblick, der viele andere wichtige Meldungen unerwähnt lässt, da sie es nicht ganz nach oben ins Klick-Ranking geschafft haben. Wichtig bleibt alles, was einen Platz auf transkript.de gefunden hat, auch im kommenden Jahr 2025.

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